Michael Packheiser M.A., Kunsthistoriker und Museumsleiter, Textbeitrag im Katalog »bewegt« – Kunst in der Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein

Die in Rat­ze­burg leben­de Male­rin Clau­dia Bor­mann berei­chert seit eini­gen Jah­ren die hie­si­ge Kunst­sze­ne mit ihren groß­for­ma­ti­gen Land­schafts­bil­dern, die Flüs­se oder See­land­schaf­ten zei­gen. In ange­mes­se­ner zeit­ge­nös­si­scher Form wid­met sich die­se Künst­le­rin dem Gen­re der Land­schafts­dar­stel­lung, ohne die bekann­ten Ste­reo­ty­pen der schles­wig-hol­stei­ni­schen Land­schaft in ihrer Arbeit zu zitieren.

Clau­dia Bor­mann kommt aus Wer­heim am Main – der spe­zi­fi­sche Cha­rak­ter die­ser land­schaft­lich bemer­kens­wer­ten Regi­on mit ihren baum­be­stan­de­nen Fluss­läu­fen taucht auch in dem Duk­tus der Arbei­ten der letz­ten Jah­re auf, die aus ihrem Rat­ze­bur­ger Ate­lier stam­men. Es ent­ste­hen Bil­der von Was­ser­ober­flä­chen und Ufer­zo­nen, die an der Gren­ze zwi­schen anmu­ti­ger Natur­dar­stel­lung und begin­nen­der Abs­trak­ti­on ste­hen. Wir, die Betrach­ter, sind fas­zi­niert von den Refle­xio­nen des Lichts, dem geheim­nis­vol­len Dun­kel man­cher Bild­par­tien und spü­ren förm­lich das gleich­mä­ßi­ge Strö­men des Was­sers, das immer neue spon­ta­ne Bild­eindrü­cke vermittelt.

Wir kön­nen in die­se Bil­der­wel­ten ein­tau­chen, die schat­ti­ge Küh­le spü­ren und uns gleich­zei­tig an den unheim­li­chen Schau­er eines tie­fen dunk­len Was­sers oder die emo­tio­na­le Wir­kung geheim­nis­voll anmu­ten­der See­ro­sen­fel­der erinnern.